22.Spieltag: Fußball Bundesliga

Schalke 04 – FSV Mainz 05 (0:0), 21.02.14
Vor knapp 14 Monaten debütierte Jens Keller gegen die Mainzer als Schalker Trainer und ähnlich wie damals hatten die Königsblauen Probleme. Selbiges gilt für Schiedsrichter Gagelmann, vor allem in Halbzeit zwei. Leitete der Veranstaltungsmanager aus Bremen die Partei im ersten Abschnitt noch sehr gut, fiel die Leistung nach und nach ab. Anfangs zeigte er eine gute Zweikampfbewertung, zog nicht gleich bei der ersten Aktion Gelb. Auch in der ersten kniffligen Szene war er zur Stelle und ließ zurecht weiterspielen, als der Ball Matip im eigenen Strafraum aus kürzester Entfernung an die Hand sprang. Im weiteren Verlauf, besonders nach dem Wiederanpfiff, versuchten die Gelsenkirchener über Härte in die Begegnung zu finden. Dies wurde viel zu spät vom Unparteiischen erkannt und gerade im Fall Boateng erschien die Verwarnung deutlich zu spät (78.). Müllers absichtliches Handspiel wurde dagegen korrekt geahndet. Dumm, dass dieser dafür die 5. Gelbe kassierte und daher im nächsten Spiel fehlen wird. Als Santana in der 68. Minute Okazaki im Sechzehnmeterraum zu Fall brachte, hatte man nicht das Gefühl, dass Gagelmann auf Ballhöhe war. Die Szene musste man aufgrund der übertriebenen Theatralik des Japaners zwar nicht zwingend abpfeifen, allerdings war dies aus dem Blickwinkel des Referees beinahe unmöglich zu beurteilen. Neben weiteren Kleinigkeiten fiel auch die Nachspielzeit mit 60 Sekunden deutlich zu kurz aus, da, wie erwähnt, viele Fouls begangen wurden. Viele kleine Fehler, jedoch keine großen, daher: Gagelmann, Note 4.
Hamburger SV – Borussia Dortmund (3:0), 22.02.14
Ein Spiel mit einigen Überraschungen, jedoch nicht der Leistung des Schiedsrichters. Dr. Felix Brych überzeugte mit einer großzügigen Linie, die vor allem den Hamburgern zu Gute kam. Vielleicht hätte er etwas früher zur ersten Verwarnung greifen können, aber nicht müssen. In Hälfte zwei stellte sich die Linie als etwas inkonsequenter dar, ohne dabei jedoch von groben Fehlentscheidungen unterbrochen zu werden. Die einzige diskussionswürdige Szene ereignete sich in Minute 55: Aubameyang geht mit gestrecktem Bein in Arslan hinein; eine Situation, die stark an das Rückspiel der letzten Saison erinnert, als Lewandowski für eine vergleichbare Aktion Rot sah. Der Gabuner wurde nur verwarnt, eine dunklere Karte wäre ebenso vertretbar, aber nicht zwingend gewesen.
Einem Tor von Djourou kurze Zeit später blieb zurecht die Anerkennung verwehrt, da sich Rajkovic vorher aufstützte. Die Verwarnungen von Zoua und Reus erschienen übertrieben und passten nicht ins Gesamtbild. Dennoch eine Begegnung, in der man nicht über die Leistung des Schiedsrichters, sondern viel mehr über Calhanoglus Traumtor diskutiert, daher: Brych, Note 3.
Eintracht Frankfurt – Werder Bremen (0:0), 22.02.14
Abstiegsduell, 6-Punkte-Spiel, richtungsweisende Partie. Die Begegnung zwischen Frankfurt und Bremen stand schon vor Anpfiff unter einem schwierigen Stern. Eine anspruchsvolle Aufgabe für die Unparteiischen um Felix Zwayer schien vorprogrammiert. Und wie erwartet, prägte vor allem eine intensive Zweikampfführung das Spiel. Das vorerst härteste Einsteigen beging Schwegler in Minute 20, der für diese Aktion durchaus hätte mit Rot bestraft werden können. Der Platzverweis blieb aus, Gelb für den Schweizer. In der 28. spitzelte Kroos den Ball gezielt zu Torhüter Wolf zurück, welcher ihn aufnahm. Der fällige indirekte Freistoß wurde verwehrt. Wenig später foulte eben jener Kroos innerhalb von knapp fünf Minuten zweimal, beide Male war die folgende Verwarnung zu vertreten. In der Summe hätte es jedoch bei der zweiten Aktion auch ein klärendes Gespräch getan, da die Vergehen im Vergleich zu Schweglers Einschreiten eher harmlos waren. In der Nachspielzeit von Hälfte eins übersah der Referee ein klares Foulspiel an Oszipka, welches nach Betrachten der Zeitlupe allerdings außerhalb des Strafraums stattfand. Selbiger hätte nach einer knappen Stunde ebenfalls verwarnt werden müssen, was im Gegensatz dazu bei Caldirola ungerechtfertigterweise geschah. Durch seine unübersichtliche und unklare Linie brachte Zwayer vermehrt Unruhe ins Spiel. Schwaches Spiel, Schwacher Schiedsrichter, daher: Zwayer, Note 5.
Hannover 96 – FC Bayern München (0:4), 22.02.14
Eine einseitige Partie, zu der es regeltechnisch nicht viel zu sagen gibt. Der Unparteiische Kircher überzeugte wie immer mit einer ruhigen und besonnenen Ausstrahlung. Die Akteure machten ihm dies allerdings nicht wirklich schwer. Er beruhigte die einzige aufregende Situation gut, als Diouf Boateng an den Hals fasste und dafür Gelb kassierte. Auch die Verwarnungen für Rafinha und Huszti nach taktischen Foulspielen gingen in Ordnung. Allgemein zeigte der Spielleiter ein gutes Gespür für Zweikampfsituationen und nahm durch die angebrachten gelben Kartons schnell beiden Mannschaften den Wind aus den Segeln. Kurz vor Schluss wurde zwar ein Foul an Robben in Strafraumnähe nicht geahndet, aber abgesehen von solch kleineren Aktionen blieb das Spiel unkompliziert. Ruhiges Spiel, ruhiger Schiedsrichter, daher: Kircher, Note 2.

In diesem Sinne,
Euer Zeitlos

21.Spieltag: Fußball Bundesliga

Mainz 05 – Hannover 96 (2:0), 14.02.14
Zu Beginn von Spieltag 21 konnte man ein ausgeglichenes Match in der Mainzer Coface Arena erwarten. Und so kam es auch. Die gastierenden Hannoveraner, vor allem in den ersten 45 Minuten mit Übergewicht, versuchten zwar ein wenig Spielfluss herzustellen, zeigten sich allerdings nicht in der Lage, Chancen zu kreieren. So entstand eine sehr taktikgeprägte Begegnung, in der durch das gute Verschieben der Abwehrreihen kaum Lücken entstanden und die Angreifer wenig Zweikämpfe suchten. Daher musste auch Schiedsrichter Manuel Gräfe selten eingreifen und verhängte in der ersten Hälfte nur einen gelben Karton an Schulz in Folge eines taktischen Fouls. Nach dem Seitenwechsel suchten auch die 05er vermehrt den Weg zum Tor, wodurch sie bereits sehr früh durch Mallis Tor belohnt wurden. Dieser stand beim Pass von Müller eindeutig nicht im Abseits, was das Unparteiischengespann erkannte. Mit der Führung im Rücken wirkte das Heimteam sicherer und geriet selten in Gefahr. Einen Zweikampf zwischen Geis und Bittencourt bewertete der Referee dann als Schwalbe des Ex-Cottbussers, was zu hart war, da Geis ihn zwar nicht elfmeterreif stoppte, ihn dennoch leicht berührte. Generell ein ausgesprochen ruhiges Auftreten von Herrn Gräfe, welches sich auch in guter Vorteilsauslegung bemerkbar machte (Gelb Prib nachdem zunächst der Mainzer Konter ausgespielt wurde, 65.). Auch in der Schlussphase zeigte er eine gute Zweikampfbewertung (kein Foul an Huszti, fällt in Díaz rein, 81.; Gelb für Zimling nach hartem Foul, 85.). Eine Szene abseits des Balls übersah der Spielleiter indes. Okazaki foult im Hannoveraner Strafraum Hoffmann, was richtigerweise unterbunden wurde, wonach allerdings dieser am Boden liegend gegen den Japaner nachtrat und mindestens mit Gelb hätte bestraft werden müssen. Zur Kenntnis nahmen dies weder der Hauptschiedsrichter noch sein Assistent.
Zusammengefasst also eine Partie ohne große Belastungen für die Unparteiischen, bei der trotzdem nicht alles fehlerfrei lief, daher: Gräfe, Note 3.
FC Bayern München – SC Freiburg (4:0), 15.02.14
Schiedsrichter Winkmann leitete diese einseitige Paarung alles andere als souverän. In einem Spiel, in dem die Freiburger, ähnlich wie zuletzt der Club, den Bayern durch eine aggressive Spielweise in der Anfangsphase Probleme bereiteten, ohne dabei wie die Roten überhart zu agieren, verlor Winkmann etwas die Übersicht. Den Münchnern gelang dann erst nach einer Standardsituation in Minute 18 die Führung, Günter sollte Robben an der rechten Strafraumkante gefoult haben. Was zunächst eindeutig erschien, erweist sich in den Zeitlupenbildern als falsch, da sich der Niederländer mit dem Arm zuerst einhakte, ehe er zu Fall kam. Ziemlich genau eine Viertelstunde später übersah Winkmann jedoch ein Foul in Sechzehnernähe an Robben. Durch dieses 1:0 wurden die Weichen allerdings früh auf Heimsieg gestellt und der Rekordmeister erhöhte bis kurz vor der Pause auf 3:0. Müller stand bei diesem Schussversuch von Shaqiri auf gleicher Höhe mit den Freiburger Verteidigern, als er diesen abfälschte. Kurz danach pfiff der Unparteiische andererseits zu Unrecht den Anschlusstreffer von Mehmedi zurück, der bei Günters Flanke deutlich nicht regelwidrig postiert war. Da das Spiel nun entschieden war, blieb es in der zweiten Halbzeit wesentlich ruhiger. Lediglich Kroos und Dante kassierten nach zwei taktischen Fouls jeweils zurecht die gelbe Karte.
Zwei Fehlentscheidungen, die unmittelbar zu Toren beziehungsweise nicht gegebenen Toren führten, darüberhinaus kleinere Unsicherheiten, daher: Winkmann, Note 5.
Bayer 04 Leverkusen – Schalke 04 (1:2), 15.02.14
Im Topspiel zeigte auch der Unparteiische eine ordentliche Leistung. Michael Weiner und seine Assistenten musste zum ersten Mal in Minute 7 eine knifflige Entscheidung fällen und wähnten Gonzalo Castro zurecht im Abseits. Bei der nächsten zu besprechenden Szene hätte man sich ein wenig mehr Konsequenz gewünscht, als Son durch eine klare Schwalbe einen Elfmeter zu schinden versucht. Folgerichtig blieb der Strafstoßpfiff aus, die fällige Verwarnung allerdings auch. Die ersten härteren Vergehen beider Mannschaften (Spahic, 30.; Goretzka, 33.) ahndete Weiner korrekt und verwarnte beide. Zu Beginn des zweiten Spielabschnitts wird Farfan dann von Boenisch auf dem Weg zum Tor gelegt, ohne dabei jedoch die Kriterien einer Notbremse zu erfüllen. Gelb somit die richtige Entscheidung. Einzig Emre Can erhielt etwas zu spät den gelben Karton (83.), da er schon über die komplette Spielzeit durch eine aggressive und nicklige Zweikampfführung auffiel. Außerdem war bei Farfans Handspiel in der Nachspielzeit eher keine Absicht zu erkennen, was die gelbe Karte überzogen erscheinen lässt. Nur leichte Fehlentscheidungen, nichts spielentscheidendes, daher: Weiner, Note 3.
FC Augsburg – 1.FC Nürnberg (0:1), 16.02.14
Schwaben gegen Franken, ein bayrisches Derby bedeutet meist ein intensives und zweikampfbetontes Spiel. Dies bestätige sich zwar nicht in besonders großen Maße, dennoch schien ein guter Schiedsrichter angebracht. Und mit seiner Leistung rechtfertigte Dr. Felix Brych sowohl seine Einstufung in diese Kategorie als auch seine Nominierung für die künftige Weltmeisterschaft. Immer auf Ballhöhe glänzte er mit einer guten Zweikampfbewertung, starker Vorteilsauslegung und einer ruhigen Ausstrahlung. Der Referee erkannte die zwar intensive, aber dennoch meist faire Zweikampfführung und warf daher nicht mit gelben Karten um sich, sondern beruhigte und ermahnte stattdessen. Dadurch kam wenig Unruhe auf, selbst als Milik aufgrund einer Schwalbe, übrigens zurecht, verwarnt wurde (27.). Ebenso gingen die vier anderen Verwarnungen, allesamt wegen Foulspiel, in Ordnung (Kiyotake, 26.; Drmic, 42.; Ostrzolek, 67.; Campana, 90.+2). Auch in der einzigst strittigen Situation war Brych zur Stelle, als das Spielgerät Plattenhardt von oben an Arm sprang, dieser sich allerdings sowohl im Sprint befand, als auch mit dem Rücken zum Ball. Der Elfmeter blieb somit korrekterweise aus.
Eine Leistung ohne wirkliche Fehler, dazu die Begegnung immer im Griff, daher: Brych, Note 1.

In diesem Sinne,
Euer Zeitlos

20.Spieltag: Fußball Bundesliga

Borussia M’Gladbach – Bayer 04 Leverkusen (0:1), 07.02.14
Freitagabend, Spitzenspiel unter Flutlicht. Besser kann ein Fußball-Wochenende eigentlich nicht losgehen. Leider hielt die Partie nicht das, was sie versprach, dennoch ließ sich Schiedsrichter Florian Meyer davon nicht beeinflussen. Er leitete die Paarung von Beginn an souverän und ohne große Fehler. Die erste Verwarnung erhielt dann keiner der Akteure auf dem Rasen, sondern Wollscheid auf der Leverkusener Bank, nachdem dieser einen Ball aufs Spielfeld warf, um einen Konter der Gladbacher zu unterbinden. Absolut richtige Maßnahme. Dies gilt ebenso für den zweiten gelben Karton, den sich Emre Can wegen wiederholtem Foulspiel abholte. Knapp zehn Minuten später trifft selbiges auch bei einem taktischen Foul Stefan Kiesslings zu. Trotz dreier gelber Karten schon in Durchgang eins, war es kein schwierig zu leitendes Spiel, was teilweise dem Referee zu Gute zu halten ist. So reagierte dieser immer genau dann mit Verwarnungen, wenn man auch als Zuschauer das Gefühl hatte, eine gelbe Karte sei fällig. Dadurch kam relativ wenig Unruhe in die Begegnung. Nach dem Pausentee kassierte mit Herrmann nun der erste Gladbacher Gelb, auch dies vertretbar. Im Spielverlauf gab es weiterhin kaum knifflige Szenen. Ausnahmen stellten zwei kleinere Rangeleien um Kruse dar, welche aber auch souverän gemeistert wurden. Hin und wieder schlichen sich kleinere Fehler ein, jedoch alles nicht spielentscheidend und ohne Probleme geregelt, daher: Meyer, Note 2.
1.FC Nürnberg – Bayern München (0:2), 08.02.14
Bayrisch-Fränkisches Derby, Nürnberger, die mitten im Abstiegskampf stecken, da schien ein intensives Spiel vorprogrammiert. Und genau so kam es auch. Wurde die Anfangsphase noch überraschenderweise von stürmischen Clubberern geprägt, fanden zunehmend immer mehr Nickligkeiten den Weg in die Partie, vor allem in Zweikämpfen mit Mario Mandzukic. Folgerichtig kassierten sowohl dieser als auch sein Gegenspieler Pinola im weiteren Verlauf Gelb. In anderen Situationen ließ der Unparteiische Welz diese konsequente Linie allerdings vermissen. Sonst eher für seine kleinliche Auslegung der Regeln bekannt, versäumte er besonders im ersten Spielabschnitt die Ahndung mehrerer gelbwürdiger Vergehen (z.B. Frantz, 45.). Zurück aus der Kabine griff der Wiesbadener dann wieder etwas härter durch und beruhigte so schnell die Partie. Aufgrund dessen und aufgrund des Ausbleibens schwerer Patzer, bleibt zum Schluss: Welz, Note 4.
Hamburger SV – Hertha BSC (0:3), 08.02.14
In einer sehr einseitigen Auseinandersetzung ereignete sich nur eine diskussionswürdige Szene: Katastrophaler Fehlpass von Westermann, der von der Hertha schnell in die Spitze gespielt wurde. Dort trifft der deutsche Nationalspieler klar und eindeutig Hosogai am Fuß. Die Frage nur: Inner- oder außerhalb des Sechzehners? Beginnen tut der Kontakt deutlich vor dem Strafraum, allerdings wird das Foulspiel auf der Linie zu Ende geführt und die gehört bekanntermaßen zur strafbaren Zone dazu. Elfmeter deswegen die korrekte Entscheidung. Ramos vergibt zwar, jedoch noch in der selben Spielminute bereitet dieser Allaguis 1:0 vor. Die nächsten Tore folgten prompt und die Hamburger Passivität wurde immer größer, nicht einmal Frustfouls waren in der Folgezeit zu beobachten. Kurz vor Schluss ahndete Aytekin noch zwei Aktionen der Hansestädter zurecht mit Gelb (Arslan, 72.; Westermann, 80.), ehe die Partie sich sang- und klanglos dem Abpfiff näherte. Die Lethargie der van-Marvijk-Schützlinge schlug teilweise auf den Schiedsrichter über, welchem dadurch ein paar Schusselfehler unterliefen. Im entscheidenden Moment da, sonst kaum gefordert, aber mit leichten Schwächen, daher: Aytekin, Note 3.
FC Schalke 04 – Hannover 96 (2:0), 09.02.14
Christian Dingert leitete die letzte Begegnung des 20.Spieltags zwischen Schalke 04 und Hannover 96. In einer von starken Gelsenkirchner dominierten Partie fiel auch der Unparteiische selten durch Fehler auf. So fand dieser ein gutes Mittel zwischen Kommunikation mit den Spielern (z.B. Situation um Marcelo und Boateng, 35.) und gelben Karten zur richtigen Zeit (z.B. Huszti, 26.). Auch zwei strittige Strafraumszenen bewertete er korrekt, denn weder Schmiedebach in Minute 36, noch Matip in Minute 54 agierten im eigenen Strafraum mit der Hand. Die großzügige Zweikampfauslegung tat dem Spiel gut, was sich vor allem die Königsblauen zu Nutzen machten. Leichte Unsicherheiten in der Vorteilsauslegung und nicht geahndete Abseitsstellungen trüben ein gutes Gesamtbild, daher: Dingert, Note 3.

In diesem Sinne,
Euer Zeitlos

19.Spieltag: Fußball Bundesliga

Eintracht Braunschweig – Borussia Dortmund (1:2), 31.01.14
Erstes Spiel des Wochenendes und die ersten Aufreger. Ging die Begegnung zwar sehr zweikampftbetont, doch nicht unfair los, wurde es zunehmend hektischer an der Hamburger Strasse. Im Zuge dieser Hektik pfiff auch Schiedsrichter Marco Fritz immer kleinlicher. Ihm unterliefen dabei bis zur Schlussphase wenig Fehler, allerdings erstickte er dadurch sämtlichen noch vorhandenen Spielfluss. Zum Ende hin lag der Referee zweimal daneben. So ahndete er ein klares Foulspiel an Robert Lewandowski nach dessen Rückpass vom Fünfmeterraum in der 84. Minute nicht und versagte den Borussen somit einen Elfmeter. Wenig später ereignete sich ebenso auf der anderen Seite eine strittige Szene. Nach Kessels Flanke in der letzten Spielminute wird der Ball von Schmelzers Unterarm abgeblockt, wobei sich dieser zum Spielgerät hin bewegte. In dieser Situation profitierten also die Dortmunder, da ein Strafstoß durchaus vertretbar gewesen wäre.
Alles in allem kein wirklich souveräner Auftritt, mit zwei gravierenden Fehlern. Fritz, Note 5

Hertha BSC – 1.FC Nürnberg (1:3), 02.02.14
Für den größten Aufreger des Spieltags sorgte wohl der Unparteiische Weiner beim Gastspiel der Nürnberger in Berlin. Aber gehen wir chronologisch vor. Zweite Minute, erste Gelbe Karte für van den Bergh. Erschien es im ersten Moment noch zu früh für diese Verwarnung, muss man im Nachhinein sagen, dass Weiner dadurch ein klares Zeichen setzte, welches die Spieler verstanden. So kam es erst gut 10 Minuten vor der Pause zum nächsten gelbwürdigen Vergehen vom Franken Frantz, welches ebenso korrekt bestraft wurde. Mit Beginn der zweiten Hälfte bekam der Referee erste Probleme. Hier ahndete er nach 64 Minuten Ronnys erstes Einschreiten, korrekterweise, mit Gelb, während der Tabellen-16. gefühlt alle 30 Sekunden foulte, jedoch von Karten unverschont blieb. Dies änderte sich erst mit Feulners fünften Foul (71.). Kurz zuvor übersah der Schiedsrichter darüberhinaus ein Handspiel in der Mauer nach einem Ronny Freistoß.
Kommen wir nun zur Schlussphase und der drängendsten Frage der Partie: Wie ist die Szene in der 88. Minute zu bewerten? Was war geschehen: Schäfer klärt einen Ball an der eigenem Grundlinie in die Mitte des Spielfeldes. Dort wird dieser aus knapp 40 Meter direkt von Ronny aufs Tor befördert. Das sichere Tor des Monats Februar wird hier von Petrak regelwidrig mit der Hand geklärt. Weiners erste Reaktion: Elfmeter und Rote Karte. Aufregung in der Nürnberger Defensive, woraufhin sich der Schiedsrichter an seinen Assistenten wendet. Jenes Gespräch bewirkt eine Rücknahme der Entscheidung, Spielfortsetzung indirekter Freistoß für die Clubberer. Ramos behinderte Schäfer bei der Rückkehr ins Tor, wobei er sich im Abseits aufhielt. Trotzdem: klare Fehlentscheidung. Warum? In Punkt 11 des DFB Regelwerks heißt es unter anderem:

Ein Spieler wird nur dann für seine Abseitsstellung bestraft, wenn er […] einen Gegner beeinflusst, …

(S. 71).
Im folgenden wird dies so definiert:

Einen Gegner beeinflussen heißt, dass der Spieler einen Gegenspieler daran hindert, den Ball zu spielen oder spielen zu können,…

(S. 72).
Der Torhüter der Franken hat im dieser Situation allerdings nicht mal ansatzweise die Chance, den Ronny Schuss noch zu erreichen. Den Berlinern wurde somit ein Elfmeter so wie eine Überzahl in der Schlussphase verwehrt. Der Strafstoß für die Nürnberger wenige Sekunden vor Schluss war dagegen die definitiv korrekte Entscheidung. Dennoch: Da die falsche Bewertung der Situation um Ramos, Schäfer und Petrak nicht auf einem schlechten Blick auf diese, sondern auf eine mangelhafte Regelkunde zurückzuführen ist, bleibt nur ein Schluss: Weiner, Note 6.

FC Bayern München – Eintracht Frankfurt (5:0), 02.02.14
Zu dieser Partie gibt es wenig zu sagen. Die Münchner waren im eigenen Stadion so dermaßen überlegen, dass die Frankfurter nicht mal in die Zweikämpfe kamen, geschweige denn Fouls begehen konnten. Florian Meyer leitete die Begegnung daher ohne Probleme und schritt sofort ein, als doch mal so etwas wie Unruhe aufkam. Beispielhaft dient hier eine Szene: Ein Eintracht-Verteidiger wirft den Ball nach einer Entscheidung gegen sich weg. Normalerweise verwarnungswürdig, aber auch hier behielt der Referee die Nerven, erinnerte den Spieler daran wie es steht und dass er solche Kindereien bitte unterlassen solle. Einige kleinere Fehler schlichen sich zwar ein, der Gesamteindruck leidet darunter jedoch nicht wirklich.
Meyer, Note 2.

In diesem Sinne,
Euer Zeitlos

18.Spieltag: Fußball Bundesliga

Borussia M’Gladbach – Bayern München (0:2), 24.01.14
Gestartet wurde die Rückrunde mit einem echten Topspiel zwischen Borussia Mönchengladbach und Herbstmeister Bayern München. Für diese prestigeträchtige Begegnung brauchte es somit auch einen erfahrenen Unparteiischen. Peter Gagelmann erfüllt dieses Kriterium ohne Zweifel. Der gebürtige Bremer hatte in Hälfte eins keine Probleme, da das Spiel von ballsicheren Münchnern dominiert wurde und die Borussen sich nicht zu dummen Foulspielen hinreißen ließen. Die erste knifflige Szene ereignete sich schließlich in Minute 53, als der Ball nach einer turbulenten Strafraumszene schlussendlich von Thiagos Fuß an Xhakas Arm sprang. Herr Gagelmann bewertete auch diese Situation korrekt, da der Schweizer sich aktiv zum Ball bewegte. Der folgerichtige Elfmeter führte zum vorentscheidenden 2:0. In Folge der Gladbacher Schlussoffensive kam es dann etwas vermehrt zu gelbwürdigen Vergehen, die jedoch mit Ausnahme eines Handspiels von Dante alle absolut richtig geahndet wurden. Allgemein kann man sagen, dass das auffälligste am Schiedsrichter seine Unauffälligkeit war.
Daher fällt die abschließende Benotung nicht schwer: Gagelmann, Note 1.

Borussia Dortmund – FC Augsburg (2:2), 25.01.14
Am Samstagnachmittag traf der Tabellenvierte aus Dortmund im Signal-Iduna-Park auf die achtplatzierten Augsburger. Geleitet wurde das Spiel vom Wiesbadener Tobias Welz. In einer sehr zerfahrenen Partie hatte auch der Unparteiische leichte Probleme. So lag er zwar bei den spielentscheidenden Situationen, wie den Freistoßentscheidungen, die zu den Dortmunder Toren führten, richtig, jedoch ließ er bei der Kartenvergabe eine klare Linie vermissen. Hier zeigte er auf BVB Seite zweimal korrekterweise den gelben Karton nach taktischen Foulspielen von Sokratis und Bender, allerdings blieb bei vergleichbaren Aktionen von Vogt und Baier die Verwarnung aus. Desweiteren verhinderte ein Pfiff eine gute Möglichkeit des Gabuners Aubameyang, der bei Ballabgabe deutlich nicht im Abseits stand.
Keine souveräne Leistung des 36-jährigen, jedoch ohne krasse Fehler.
Welz, Note 4.

Eintracht Frankfurt – Hertha BSC (1:0), 25.01.14
Zum Abschluss des Fußballsamstags das „Topspiel“ in der Mainmetropole, welches sich zugegebenermaßen nicht als solches erwies. Unterirdische Leistungen beider Mannschaften in einer Begegnung, die gefühlt mehr Fehlpässe als angekommene Zuspiele aufwies. Der Unparteiische der Partie Dr. Jochen Drees fügte sich dort nahtlos ein. Nachdem ihm in Halbzeit eins nur kleinere Fehler unterliefen, hatte er in der zweiten Hälfte vor allem mit dem Duell Ramos gegen Zambrano zu kämpfen. Der für seine unfaire Spielweise bekannte Peruaner agierte nach gutem Beginn vermehrt am Rande der Legalität. Noch im ersten Spielabschnitt kassierten sowohl er als auch der Kolumbianer auf der Gegenseite die gelbe Karte. Über die gesamte Spielzeit gab es in diesem Duell immer wieder diverse Nickligkeiten, welche der Arzt aus Mainz nicht zu unterbinden wusste. Den Höhepunkt dieser Auseinandersetzung stellte dann die 71. Minute dar: Adrian Ramos ist auf dem Weg zum Frankfurter Tor und wird zunächst regelkonform von Zambrano abgedrängt. Als dieser jedoch feststellt, dass der schnelle Kolumbianer ihn eventuell noch einholen könnte, schlägt er diesem erst mit dem linken Ellbogen ins Gesicht, um dann mit der rechten Hand noch einmal nachzulegen. Der Schiedsrichter übersah dies vollkommen und verhängte daher weder den fälligen Strafstoß noch die gelb-rote Karte für den Frankfurter Innenverteidiger. Ab diesem Punkt tat sich der Spielleiter immer schwerer, Zweikämpfe richtig zu bewerten. Auch die Nachspielzeit fiel aufgrund der vielen Zwischenfälle etwas zu kurz aus.
Viele unglückliche, einige klare Fehlentscheidungen, daher: Drees, Note 5.

Werder Bremen – Eintracht Braunschweig (0:0), 26.01.14
Ein echtes Nordderby zum Auftakt des ersten Bundesligasonntags im neuen Jahr. Da braucht es natürlich auch einen guten Unparteiischen. Die Ansetzer beim DFB entschieden sich für unseren zukünftigen WM-Schiedsrichter Felix Brych und lagen damit richtig. Auf die leichten Unruhen im Braunschweiger Fanblock reagierte sofort souverän und veranlasste eine Stadiondurchsage. Die Partie konnte zügig fortgesetzt werden und die Akteure auf dem Feld bereiteten dem Referee weit weniger Probleme. In einer leicht zu leitenden Begegnung ließ ihn nur einmal sein Assistent im Stich, als dieser Elia in Minute 59 im Abseits wähnte, was sich jedoch als falsch erwies. Aufgrund seines ruhigen und souveränen Auftritts kann man mit einem zugedrückten Auge noch sagen: Brych, Note 3.

Hamburger SV – Schalke 04 (0:3), 26.01.14
In einem von Anfang an einseitigem Spiel hatte der Unparteiische Sippel keine großen Probleme, erwies sich allerdings auch nicht als fehlerfrei. Zwei falsche Abseitsentscheidungen in der ersten Viertelstunde gegen den Schalker Fuchs waren zu verzeichnen, ehe die erste knifflige Szene folgte. Minute 36: der Ball fällt nach einer Hamburger Standardsituation von oben auf den Arm von Santana, berührt jedoch zeitgleich auch selbigen von Westermann, was die Entscheidung „weiterspielen“ rechtfertigt. Wenig später hätte das viel diskutierte Freistoßspray wohl geholfen, als der Schiedsrichter, auch nach mehrfacher Aufforderung durch Calhanoglu und van der Vaart, den offensichtlich viel zu geringen Abstand der Mauer nicht korrigierte. Richtig bewertet wurde ebenfalls die Szene vor dem 0:2, als Farfan zwar mit gestrecktem Bein zum Ball geht, aber noch weit genug weg von Torhüter Drobny, um es als gefährliches Spiel zu ahnden. Nach dem 0:3 durch Meyer war die Partie entschieden und endete ohne weitere nennenswerte Aktionen.
Alles in allem, kleinere Fehler, in den entscheidenden Momenten aber zur Stelle: Sippel, Note 3.

In diesem Sinne,
Euer Zeitlos

Kurz und Knapp: Worum geht’s?

Deutschland galt und gilt international als Land guter Schiedsrichter, doch dies wurde zuletzt auf nationaler Ebene immer weiter in Frage gestellt.
Machen die Unparteiischen wirklich mehr Fehler als früher oder ist das reiner Populismus aufgrund der höheren medialen Aufmerksamkeit?
Um hierauf eine Antwort zu finden, werde ich Schiedsrichterleistungen, vor allem in der Bundesliga, aber auch international, genauer unter die Lupe nehmen. Bewertet werden hierbei drei Faktoren: das Auftreten des Spielleiters, seine möglichst konsequente Linie und natürlich Fehlentscheidungen. Die Leistungen der Assistenten fließen mit in die Gesamtnote ein, da dass Schiedsrichterkollektiv immer als Team gesehen werden muss.
Eine gute Hilfe bei diesen Einschätzungen stellt dabei meine Erfahrung in diesen Gebiet dar, weil ich selber über mehrere Jahre im Junioren- und Männerbereich selber diese Tätigkeit ausübte. Daher wird hier sowohl der Blick aus Fansicht als auch aus der Perspektive des Unparteiischen einfließen. Bitte habt Verständnis, dass hier nicht jedes Match erfasst wird. Analysiert werden nur Spiele, die ich vollständig verfolgen konnte, schlicht und einfach um Populismus vorzubeugen.
Also dann, ich hoffe, ihr werdet die Berichterstattung in diesem Blog aufmerksam verfolgen.

In diesem Sinne,
Euer Zeitlos